Kritik: „Die kleine Hexe“

von Franziska Schmid

„Die kleine Hexe“ ist natürlich ein Kinderbuchklassiker, und als solcher hat jeder dazu ein bestimmtes Bild im Kopf. In Simone Dopfers Inszenierung  jedoch, ist das alles etwas schräger und skurriler.

Die kleine Hexe hat rosa Christbaumkugelfühler, Abraxas Schmetterlingsflügel und Sonnenbrille, man reitet auf bayrischen, knallpinken oder kirschgespickten Hexenbesen und von der Winzlingshexe bis zur vergesslichen Oberhexe mit Skibrille ist alles dabei. Wem das alles schon zu viel ist, der wird dieses Stück anstrengend finden, wer aber für solch verrückte Ideen offen ist, bekommt ein frisches neues Hexenmärchen mit Witz und Charme zu sehen. Dazu tragen vor allem die männlichen Akteure bei, die immer mitspielen wollen aber eben nur unter Zauberbann oder gar nicht dürfen. Dann spielen sie eben Blasmusik, auch gut. Die Hexen vom Blocksberg begleiten stets die Handlung und pfuschen auch ein bisschen darin herum. Durch ihre zusammengewürfelten Kostüme und einem eigenen Baum für jede unterstreichen die Individualität und Persönlichkeit der Einzelnen. Die grandios schnippisch-bösartig gespielte Mume Rumpumpel (Martina Quante) mit ihrem Handstaubsauger, sorgt immer wieder für Lacher und auch der bayerisch-urige Soundtrack in Kombination mit der Lederhosenkostümierung der Jungs und Männer lässt bei aller Skurrilität, eine heimelige Stimmung aufkommen, die für mich  unbedingt zu solchen Geschichten gehört.

Allerdings gibt es auch Sequenzen, die für meinen Geschmack überflüssig gewesen wären. Die Wochenmarktszene zum Beispiel zog sich etwas zu lange hin und die Schneemannszene war nicht ganz so detailverliebt umgesetzt, wie der Rest des Stücks, weshalb sie etwas herausfiel.

Alles in Allem ist „Die kleine Hexe“ ein schrilles Weihnachtsstück, das auch leise Töne anschlagen und groß und klein entzücken kann, wenn man sich darauf einlassen möchte.

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