Franzi Schmid, ehemalige Jahrespraktikantin, schreibt an alle KWler - Teil 3

Franzi & Co
Franzi & Co

"Traumhaus 26" Remscheid

KW und dann...? Teil 3

Ich bin jetzt genau ein Jahr hier in Köln. Ein Jahr mit Erfolg, neuen, wertvollen Erfahrungen, Tränen, Angst und neuen Ufern.

Das größte Projekt im letzten Semester war wohl eine Performance, die ich allein mit einer Kommilitonin auf die Beine gestellt habe. Wir haben ein Konzept und Text geschrieben die Kostüme selbst zusammengestellt und gespielt.
Das ganze fand im Rahmen eines Künstlerfestivals in Remscheid statt. Dort sollten viele Reihenhäuser aus den 30ern abgerissen werden und die Fläche erstmal brach liegen. Zahlreiche Künstler und Bürger engagierten sich jedoch dagegen und die Stadt Remscheid entschied sich, den Künstlern die Gebäude zu überlassen. Mittlerweile gibt es dort ein Kunstcafé, eine Jugendherberge, Galerien, gestaltete Häuser und eine Agentur für Fotografen.
Während des Festivals haben wir beim Projekt „Traumhaus 26“ mitgewirkt. Das Haus mit der Nummer 26 wurde von bildenden Künstlern Raum für Raum gestaltet, dabei bekam jeder Künstler seinen eigenen Raum, vorgegeben war nur das Thema „Augenblicke genießen“. Musiker, Tänzer und Schauspieler konnten dann für die verschiedenen Räume Eigeninterpretationen finden und so mitgestalten.
Meine Kommilitonin und Freundin Tatiana und ich hatten bei der Themenbekanntgabe direkt die Idee mit einer kindlichen Allesistmöglich-Fantasiewelt zu arbeiten. Dann hatten wir auch noch das Glück, dass eine der Künstlerinnen einen ähnlichen Plan für ihren Raum hatte. Am Ende fanden wir uns in einem Raum mit Sandboden, schwebendem Stuhl, halb vergrabenem Fantasiekaffeetisch, einer Stuhlmondrakete und Seifenblasen, Seifenblasen, Seifenblasen wieder. Im Grundlagenunterricht hatten wir ohnehin Kinder und alte Menschen behandelt und da bot es sich an zu zeigen was wir mitgenommen haben und nicht nur dem Publikum sondern auch uns selbst zu zeigen, dass wir unter den anderen Künstlern echt was rocken können.
Wir selbst spielten kleine Kinder und wollten die Leute dazu animieren sich davon treiben zu lassen. Das hat auch überraschend gut geklappt. Sogar Kinder, haben uns beide wieder richtig in ihr Spiel integriert als wären wir kaum älter als sie und das war wirklich eine Ehre. Raumfahrten, Lieder singen, Geschichten von Füchsen erzählen, Sandburgen bauen und Seifenblasen fangen.
Wir haben viel Zeit und Nerven investiert und auch wenn sich herausgestellt hat, dass die Organisation des gesamten Festivals ziemlich schlecht und chaotisch war, haben wir beide eine sehr gute Show geliefert. Ich bin stolz, dass wir das so gut gemacht und viel Lob eingeheimst haben.

Und überhaupt kann ich sehr stolz darauf sein, was ich künstlerisch und auch menschlich in diesem einen Jahr alles erreicht habe, gerade, weil vieles überhaupt nicht leicht zu schaffen war. Und irgendwie hilft so etwas dann auch bei der nächsten Herausforderung zuversichtlich zu bleiben und das ist dann ja auch das Entscheidende.

Beste Grüße, Eure Franzi

 

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