Unter dem Milchwald
war ein einzigartiges Projekt für alle Beteiligten!
Anfangen, wo es anfängt. Es sind Sommerferien, sonnige Tage in der kleinen Stadt Kaufbeuren. Horch, in der Kulturwerkstatt, eine Gruppe von über zwanzig aberwitzigen Jugendlichen inszeniert,
fasziniert, probiert, spielt und bastelt aufgeweckt, konzentriert, energetisch ihr Stück. Der Text ist schon fleißig gelernt, die Kissen sind geschüttelt, der Kaffee ist getrunken und die Bewohner der Bühne wechseln die Rollen, wie ein Chamäleon die Farbe.
Dylan Thomas ist ein Poet, „Unter dem Milchwald“ eigentlich ein Hörspiel… und doch wird bei den Vorstellungen sichtbar, warum die Jugendlichen sich schließlich für dieses Stück entschieden haben. Auch wenn das Buch mit seinen über 40 Rollen, seinen unzähligen Geschichten und der ausgeschmückten, verträumten Sprache dem Leser den Inhalt nicht immer leicht macht, ist es genau das, was Zuschauer und Schauspieler fesselt und reizt. Auf der Bühne werden mit 300 Kissen ständig neue Bilder geschaffen, die Schauspieler erfinden sich in mehreren Rollen immer wieder neu und lassen die Sprache klingen, so dass am Ende ein großes Gesamtkunstwerk entstand.
Letztendlich war das Stück alles andere als eine schlehenschwarze, krähenschwarze Nacht, sondern eine spannende Reise durch die Poesie und ein tolles Erlebnis mit einer noch tolleren Truppe.
Felix Hoppstock