Franzi Schmid schreibt der KW

KW und dann... Teil 6

Endlich finde ich mal wieder Zeit einen Artikel für die Kulturwerkstatt zu schreiben.

Mein 7. Semester an der Theaterakademie Köln hat begonnen. Ich gehe auf das Ende meiner Ausbildung zu, es gibt eine Verlängerung meines Engagements in Hagen, in Mühlheim an der Ruhr betreue ich zusammen mit einer Musikpädagogin ein Familienkonzert und am krassesten, ich spiele ein Solo über Heimat als Klassenzimmerstück. So ein Solo mit fünf verschiedenen Rollen ist eine ganz neue Herausforderung. Eine ganz andere Arbeit. Und dann spiele ich vier Männer bzw. Jungs, da weiß man dann ganz genau warum man 6 Semester Körperarbeit so dringend braucht. Das Stück nimmt mich gerade sehr in Beschlag und nächste Woche am 22.09. ist auch schon Premiere. Wenn das geschafft ist geht es weiter mit unserem Abschlussprojekt. Da wir jetzt überraschenderweise nur noch zu dritt im Semester sind, (lustigerweise die drei Damen, die im letzten Jahr „Demut vor deinen Taten, Baby“ in der KW gespielt haben) war es ein ziemlicher Kampf, ein geeignetes Stück dafür zu finden. Aber nun haben wir eins und auch die Rechte, also alles gut. Was da kommt verrate ich noch nicht. Ich muss mir ja noch etwas für den Bericht im achten Semester aufheben ;). Neben dem ganzen Bühnentrubel habe ich auch einen neuen Nebenjob in einem Jugendcafé für Geflüchtete, Hörgeschädigte und alle Anderen, die vorbeikommen wollen. Das ist spannend, manchmal erschreckend, manchmal erstaunlich, oder traurig oder einfach nur ein nettes Beisammensein und ich ziehe sehr viel daraus. Sowohl privat als auch beruflich. Wo wir gerade bei persönlichen Kraftquellen sind, mein Liebster Mensch, darf da nicht fehlen. Seit über einem Jahr bin ich glücklich verliebt und auch das gibt mir ein Gefühl von Erwachsenwerden und ankommen, das ich mit Mitte zwanzig nicht erwartet hätte. Zu sich selbst finden, Rollen finden, Menschen finden. Die Suche wird nie aufhören und das ist doch fabelhaft. Wenn ich dann in den Videos zu „Herr der Fliegen“ sehe was für Mannsbilder aus den Jungs geworden sind, die ich doch gestern erst in der Gruppenstunde betreut habe, dann denke ich auch daran, was für eine grandiose Startrampe ich und diese Jungs doch in der KW haben. Sowas nimmt einem keiner. Und danach ist so viel möglich! Macht weiter so!

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