Michgesicht
Milchgesicht
von Christian Duda
Jugendbuch des Monats, April 2020 (Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur)
Der Roman spielt in einem kleinen Kaff in der Steiermark in den 50er Jahren. Der kleine Sepp ist anders, feinfühlig und empfindsam, aber seine Haut ist auffallend weiß, die Augen rot entzündet, er soll Blut trinken gegen seine Krankheit. Er passt nicht in die Dorfgemeinschaft, wird von der Familie abgegeben und kommt zu einer alleinstehenden Tante im Dorf. Sie kümmert sich liebevoll, doch er wird zum Gespött der Leute.
In kurzen Kapiteln erzählt der Autor eindringlich von Sepp`s Außenseitertum, von Boshaftigkeit und Schadenfreude der Dorfbewohner, natürlich nur hinter vorgehaltener Hand.
Man nimmt Anteil an Sepps schwierigen Lebensweg und fragt sich, was bedeutet es bis heute so anders zu sein.
»Seltsamerweise wird im Jugendbuch von altersgerechten Inhalten und Formen gesprochen. Dahinter steckt eine gutgemeinte Mütter-Väterlichkeit, die schlicht literatur-feindlich ist. Und: sie unterschätzt Jugendliche!« Christian Duda