Inklusion von Anfang an


<br/>Zum Internationalen Tag der Menschen mit einer Behinderung am 3.12. lenkt die Lebenshilfe Ostallgäu den Fokus auf die Kinder. Denn nur wenn Inklusion von klein auf gelebt werde, kann sie selbstverständlich werden, so die Lebenshilfe-Geschäftsführung. Ein Beispiel hierfür ist das inklusive Spielhaus am Sonneneck in Kaufbeuren, wo spielerisch der Umgang von Kindern mit und ohne Behinderung ganzjährig unterstützt wird.

Zum Internationalen Tag der Menschen mit einer Behinderung am 3.12. lenkt die Lebenshilfe Ostallgäu den Fokus auf die Kinder. Denn nur wenn Inklusion von klein auf gelebt werde, kann sie selbstverständlich werden, so die Lebenshilfe-Geschäftsführung. Ein Beispiel hierfür ist das inklusive Spielhaus am Sonneneck in Kaufbeuren, wo spielerisch der Umgang von Kindern mit und ohne Behinderung ganzjährig unterstützt wird.

<br/>Ralf Grath

Ralf Grath

Was die Lebenshilfe Ostallgäu zum Internationalen Tag für Menschen mit Behinderung fordert

„Inklusion, also dass alle Menschen von Anfang an natürlich dazu gehören, ist leider noch keine Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft,“ summiert Ralf Grath, Geschäftsführer der Lebenshilfe, zum 3. Dezember, dem internationalen Tag der Menschen mit Behinderung. Selbstverständlich hieße, dass beispielsweise Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam betreut werden, gemeinsam lernen und ihre Freizeit miteinander verbringen. Dazu würde gehören, Schul- und Betreuungsmodelle so auszurichten, dass daran alle Kinder gemeinsam teilhaben können. Oder Menschen mit einer geistigen, seelischen und/oder körperlichen Beeinträchtigung auf Augenhöhe ein Teil des allgemeinen Arbeitsmarktes sind. Dies sind einfache Beispiele, die aber das gesamtgesellschaftliche Ausmaß des Inklusionsgedanken verdeutlichen. „Inklusion muss von allen Gesellschaftsmitgliedern ehrlich gewollt und dementsprechend gelebt werden“, plädiert Ralf Grath.

Auch die Lebenshilfe Ostallgäu ist hierbei gefordert und sieht insbesondere im Bereich der Kleinsten eine Chance, den Grundstein für eine inklusive Gesellschaft zu legen: „Denn nur wenn Inklusion von klein auf gelebt wird, kann sie auch selbstverständlich werden.“ Ein Beispiel hierfür ist das inklusive Spielhaus, das im Herbst im Gebäude der Lebenshilfe am Sonneneck in Kaufbeuren entstanden ist. Hierfür wurde das bestehende Treppenhaus, das bereits in der Vergangenheit die drei Gruppen der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) mit dem Kindergarten Wertach-Wichtel verbunden hat, zu einem Ort der Begegnung umgebaut. Durch diesen Umbau wird spielerisch der Umgang von Kindern mit und ohne Behinderung ganzjährig und wetterunabhängig unterstützt, die individuellen Bewegungs- und Körpererfahrungen vor allem im Vorschulalter ermöglicht – und somit profitieren alle davon. Diese frühen Schritte hin zu einer inklusiven Gesellschaft seien entscheidend, so Ralf Grath. „Dort, wo Inklusion noch nicht von allein stattfindet, können wir unterstützen, zum Beispiel indem wir Begegnungsräume schaffen.“ Dies sei einer der Gründe, warum die Lebenshilfe Ostallgäu verstärkt auch Trägerschaften für Kindertagesstätten übernimmt: „Wir setzen da an, wo noch wenige Barrieren – gerade die in den Köpfen – vorhanden sind.“

Seit Jahrzehnten betreibt die Lebenshilfe Ostallgäu bereits den Kindergarten Wertach-Wichtel am Sonneneck in Kaufbeuren, der angelehnt an die Montessori-Pädagogik arbeitet. 2019 wurde dann die Kita Werkstatt-Wichtel in Füssen eröffnet. Das Besondere dabei: Die Kita befindet sich auf dem Gelände des dortigen Wertachtal-Werkstätten-Standorts, was bayernweit einzigartig ist. Hier treffen Kinder ganz selbstverständlich tagtäglich auf Menschen mit zum Teil schweren und mehrfachen Behinderungen, gemeinsame Aktivitäten und Begegnungsräume sind fixe Bestandteile des dortigen pädagogischen Konzepts. „Für eine inklusive Gesellschaft braucht es viel mehr solcher Begegnungsgedanken und tatsächliche Umsetzungen dahinter,“ fordert der Geschäftsführer der Lebenshilfe Ostallgäu. Ein solcher Begegnungsraum tut sich auch ab 2024 in Neugablonz auf: Dort wird die Lebenshilfe Ostallgäu die Trägerschaft der neuen Kindertagesstätte im Rahmen des Projekt „Generationencampus #Kleeblatt“ übernehmen und bis zu 160 Kinder inklusiv betreuen.

Was die Lebenshilfe Ostallgäu vor Ort umsetzt, leitet sich auch von den Zielsetzungen der Bundesvereinigung Lebenshilfe ab. Diese stellt zum Internationalen Tag klar: Um eine gute Basis für Inklusion zu schaffen, benötigt es vor allem gesetzliche Rahmenbedingungen. Dazu zählt, dass künftig die Perspektive von Menschen mit einer Behinderung bei allen Gesetzesvorhaben beachtet werden soll.

 

Bildnachweis Bild 1 und 2: Lebenshilfe Ostallgäu/Christoph Jorda

Bildnachweis Portrait Ralf Grath: Lebenshilfe Ostallgäu/Stefanie Giesder

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