Ukraine-Reise mit gemischten Gefühlen

Vertreter*innen der ukrainischen Partnerorganisation mit Walentyna Dobrodyna (im Rollstuhl), Natalja Katrjuk (dritte von rechts), Claudia Kintrup und Klaus Prestele.
Vertreter*innen der ukrainischen Partnerorganisation mit Walentyna Dobrodyna (im Rollstuhl), Natalja Katrjuk (dritte von rechts), Claudia Kintrup und Klaus Prestele.

Am 25. August 2022 ist eine Vertretung der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren, die Geschäftsführer*innen Claudia Kintrup und Klaus Prestele, erneut zu Besuch in die Ukraine gereist, um sich mit den Vertreter*innen der ukrainischen Partnerorganisation „Träume der besonderen Kinder“ zu treffen. Ein Aufenthalt mit gemischten Gefühlen. Der erstrangige Anlass war ein erfreulicher. In Mamajiwzi wurde am 26. August eine neue Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung eröffnet. Das Angebot der Einrichtung umfasst eine Beratungsstelle, Therapieräume und ein inklusives Café, das zukünftig Menschen aus der Stadt zusammenbringen soll. Bei der Eröffnung waren aufgrund der Kriegslage nur 50 Teilnehmer*innen erlaubt. Unter anderem anwesend waren neben den Eltern und den Kindern mit Beeinträchtigung auch die Bürgermeisterin von Mamajiwzi, Natalja Katrjuk, und die Behindertenbeauftragte des Oblast Czernowitz, Walentina Dobrodina. Aufführungen von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung waren einer der Höhepunkte, die für einen Moment das Weltgeschehen in weite Ferne rücken ließen. Die Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren hat seit dem Kriegsbeginn Spenden für die ukrainische Partnerorganisation gesammelt. Durch diese Spenden konnten nun der Bau der neuen Einrichtung kofinanziert und eine Anschubfinanzierung für eine Therapeutin ermöglicht werden. Es war für die ukrainischen Freunde ein Lichtblick nach Monaten voller Sorgen und Leid. Erst im August musste die Partnerorganisation eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung endgültig schließen. Grund hierfür ist das Fehlen von Schutzräumen gegen Raketenangriffe. Ein Teil der Kinder wurden auf andere Einrichtungen in der Region verteilt. Die meisten Kinder müssen allerdings nun von den Familien betreut werden. “Es ist ein schweres Leben voller Verzweiflung und Sorgen.” versucht Klaus Prestele die Situation zu beschreiben. Er ist zum zweiten Mal seit dem Kriegsausbruch in Mamajiwzi. “Ein Leben, das den Menschen viel Leid abverlangt. Mit dem Kriegsausbruch hat sich die Situation für Menschen mit Beeinträchtigung dramatisch verschlechtert ” Umso wichtiger war der Besuch der beiden Geschäftsführer*innen und die vielversprechenden Fortschritte bei den gemeinsamen Projekten. So wurden bei dem Besuch auch der Bau eines Rehazentrums für Jugendliche und junge Erwachsene mit Beeinträchtigung beschlossen. Auch hier wird sich die Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren durch Spenden an dem Projekt finanziell beteiligen, um den Menschen mit Beeinträchtigung eine möglichst optimale Versorgung und Betreuung zu gewährleisten. Die ursprüngliche Planung und das inhaltliche Konzept, die durch den Krieg ins Stocken geraten waren, sind nun finalisiert, so dass der Bau des Rehazentrums noch in diesem Jahr beginnen soll. Am 28. August reisten Claudia Kintrup und Klaus Prestele wieder ab, mit einem Gefühl der Ohnmacht, aber auch der Hoffnung. “Mit Worten lässt sich das nicht beschreiben, nur mit Taten begegnen”, resümiert Claudia Kintrup.

Spenden für die ukrainische Partnerorganisation können auf das Konto der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren DE48 7345 0000 0000 0147 95 mit dem Verwendungszweck „Ukraine“ überwiesen werden. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.lebenshilfe-oal.de.

 

Bildnachweis: Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren

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